Donnerstag, 29. November 2012

Aktion pur!













Kia Ora meine Lieben,

Eine Woche ist schon wieder vergangen und in den letzten Tagen haben Lisa und ich so viel erlebt!

Letztes Wochenende haben wir nicht viel neues gemacht. Am Samstag nur gearbeitet und ausgeruht und am Sonntag haben wir nochmal die Wanderung zu den Silica Rapids gemacht und uns dort gesonnt, bevor wir wieder abends arbeiten mussten. Mittlerweile haben wir die meisten Wanderungen hier doppelt und dreifach gemacht.

Montag haben wir spontan von einer Kollegin das Auto bekommen, da sie den ganzen Tag im Skotel beschaeftigt war und so sind wir nochmal nach Taupo gefahren. Das war eine richtig gute Entscheidung, da das Wetter in Whakapapa eher mittelmaessig war und in Taupo schoen warm und sonnig. Ja, das Wetter in den Bergen ist oft anders! Diese Woche haben die Temperaturen oft zwischen Sommer und Herbst gewechselt. In Taupo sind wir in den Geschaeften bummeln gewesen und haben die Sonnenstrahlen am See noch genossen, bevor wir abends wieder arbeiten mussten.

Dienstag war in Whakapapa wieder Sommerwetter angesagt und da wir fuer Mittwoch eine Mountainbiketour geplant hatten, haben wir Dienstagnachmittag nur in der Sonne gelegen und uns gesonnt. =D Das muss ja auch mal sein! Aber ohne guten Sonnenschutz sollte man sich hier nicht sonnen! Ach und wir haben noch die seltenen und endemischen Blue Ducks (Blauen Enten) mit 4 kleinen Babys im Whakapapanui Fluss gesehen. Diese Enten sind sogar auf der 10 Dollar Note abgedruckt! Unbewusste hatten wir diese Enten sogar schon letzte Woche bei einer anderen Wanderung gesehen. Diese Enten zu Gesicht zu bekommen gilt als genauso besonders, wie einen Kiwi zu sehen! ;)

Mittwoch hatten wir beide einen fast freien Tag, denn Lisa musste abends doch noch im Restaurant einspringen. Es ging dann frueh los, da wir um 9 Uhr in National Park Village bei der Mountainbikeverleihstation sein sollten. Unsere Kollegin Megan hat uns netterweise gefahren. Neben Lisa und mir wollten noch zwei Maenner den Fishers Track fahren. Natuerlich waren das nicht solche Anfaenger wie wir, aber das war uns egal. Der Track fuehrt erst ueber eine Schotterstrasse einen Huegel hinauf und dann ging es ueber privates Farmgelaende einen Feldweg auf dem Kamm des Huegels weiter. Das war der schoenste Abschnitt! Teilweise ging es neben dem Weg richtig steil hinunter und viele Schlammloecher mussten wir durchqueren. Wir konnten weit ueber andere gruene Huegel blicken und das Wetter war morgens auch noch nicht zu heiss oder zu sonnig. Am Ende des Feldweges ging es dann auf einer Schotterstrasse weiter bis zu einem Monument, wo uns der Mann von der Verleihstation abgeholt hat. Insgesamt sind wir 28km gefahren, aber zum Glueck ging es 95% bergab! Die kurzen Strecken bergauf waren mit den schweren Mountainbikes auch schon anstrengend genug. Leider wurden wir spaetestens gegen 12 Uhr beim Monument erwartet, sodas wir keine laenger Picknikpause einlegen konnten. Das hatten Lisa und ich uns doch etwas anders vorgestellt…
So waren wir gegen halb 1 Uhr schon wieder in National Park Village, viel zu frueh um nach Whakapapa zurueck zu trampen. Daher haben wir in National Park Village erstmal eine kleine Lunchpause eingelegt und uns ein grosses Eis gegoennt. Mit dem Eis sind wir dann die Strasse zurueck nach Whakapapa gelaufen. Fast wolkenfrei hat uns die Sonne ganz gut auf den Kopf gestrahlt und uns auf sehr lustige Fotoaktionen gebracht. Nach 10km kamen wir endlich an der Abzweigung nach Whakapapa an und einen Kilometer weiter hat uns dann der liebe Garth vom Campingplatz die letzten 5 Kilometer mitgenommen. Da waren wir dann doch ganz froh mitgenommen zu werden, denn unsere erste Chance von unserem Hausmeister Dennis gefahren zu werden, hatten wir noch abgelehnt, da es zu frueh war. Den ganzen Weg hatten wir einen fantastischen Blick auf alle 3 Vulkane und das war einfach genial! An solchen Tagen ist es einfach traumhaft im National Park zu leben. Abends sind wir auch relative frueh ins Bett, denn am Donnerstag war es endlich soweit!!!!

Gestern wurde naemlich ein Teil des Tongariro Crossings wieder eroeffnet! Nach einer kurzen Segnungszeremonie von einem Maori sind Lisa und ich mit bestimmt 200 anderen Wanderern aufgebrochen. Die erste Stunde war noch recht stressig, da so viele Leute einem im Nacken sassen, aber dann hat es sich etwas besser verteilt. Das Wetter war optimal fuer diese Wanderung. Na gut, oben auf 1900 Meter beim Roten Krater, dem Endpunkt der freigegebenen Strecke, hat der Wind mit 65km/h eiskalt um unsere Nase geweht, aber wir waren bestens ausgestattet. Wir hatten oft auch blauen Himmel und einfach gigantische Ausblicke bis nach Taupo!
Angefangen hat die Wanderung vom Parkplatz auf 1100m, wo wir mit dem Bus von ROAM hingebracht worden sind (fuer Mitarbeiter kostenlos). Im suedlichen Krater standen wir schon auf 1670m zwischen dem Ngauruhoe Vulkan und dem Tongariro Vulkan. In dem Krater kam man sich etwas vor wie auf dem Mond. Die beiden Highlights waren dann der Rote Krater und die Emerald Seen, welche eine sehr helle blaugruene Farbe haben. Dort haben wir dann eine Lunchpause gemacht und sind umgekehrt. Es war wirklich schade, dass wir nicht das komplette Crossing machen konnten, aber so haben wir immerhin den groessten Teil gemacht. Ich haette auch gerne noch den Mount Ngauruhoe bezwungen, aber dort oben waren Windgeschwindigkeiten von knapp 100km/h an dem Tag vorhergesagt und uns wurde davon abgeraten. Unten beim Parkplatz haben wir dann den ersten Shuttle um 15 Uhr gerade noch so geschafft. Wir sind also insgesamt 5 ½ Stunden unterwegs gewesen, was eine recht gute Zeit ist! =)

Der Tag war damit aber noch lange nicht vorbei. Kurz haben wir uns ausruhen koennen, bevor es abends um halb 7 Uhr auf zu einem Hoehlenabenteuer ging. Garth vom Campingplatz hat uns naemlich von der Hoehle erzaehlt und wollte dort unbedingt mit uns hinein. Megan ist auch noch mitgekommen und Steve vom Campingplatz. So waren wir zu fuenft und der Jeep von Garth voll. Garth hat uns schon vorgewarnt, dass wir nass und dreckig werden wuerden und so war es auch! =D
Es hat verdammt viel Spass gemacht durch das Hoehlensystem am Fuesse der Vulkane zu kriechen. Gluehwuermchen haben sich dort auch versteckt und eine kleine Pflanze hat es geschafft im Dunkeln zu ueberleben. Ich war froh, dass Garth jedem von uns einen Helm gegeben hat, denn sonst haette ich heute einige Beulen am Kopf. =D
Ungefaehr 1 ½ Stunden waren wir dort unten und als wir wieder heraus kamen war es fast dunkel draussen. Nach einen kuehlem Bier ging es zurueck. Danach war dann aber auch Schluss an dem Tag! Voellig erschoepft sind wir ins Bett gefallen.

Heute konnte ich zum Glueck ausschlafen, aber musste dann mittags arbeiten, da eine Gruppe von 25 Leuten bei uns zu Mittagessen wollte. Das hab ich nun auch geschafft und heute Abend geht es weiter im Restaurant...

So ich werde mich nun noch ein bisschen entspannen. Die naechsten 2 Tage werden noch gearbeiten, also bis Sonntagabend und dann ist unsere Zeit hier im Skotel vorbei. Montag bleiben Lisa und ich noch und Dienstagmorgen werden wir frueh morgens um 7 Uhr abgeholt und brechen zu einer 3-taegigen Kanutour auf dem Whanganui Fluss auf! :) Darauf freuen wir uns schon total!!! Danach geht die Reise weiter nach Wellington.

Eines noch nebenbei…Fuer den Vulkan Ruapehu besteht weiterhin eine hohe Warnung fuer einen Ausbruch. Ich bin gespannt, ob wir den Ausbruch noch mitbekommen!

Bis bald und viele liebe Gruesse aus Whakapapa,
Eure Jenny

Donnerstag, 22. November 2012

Der Ausbruch

Hi meine Lieben,









Hier ist was los sag ich euch! Am Mittwoch gab es eine Eruption hier im National Park!!! Ja, der Mount Tongariro ist mal wieder ausgebrochen (das letzte Mal am selben Krater im August)!!! Fuer den Vulkan gab es gar keine Warnung, aber er ist gute 20km weg von Whakapapa Village. Also kein Grund zur Sorge!!!
Ich war zum Zeitpunkt des Ausbruches auf dem kleinen Berg hinter dem Hotel und habe dort oben auf einen Stein gesessen, mich ausgeruht und gelesen. Auf dem Rueckweg runter habe ich mich gewundert, was fuer eine komische Wolke dort hinten zwischen dem Mount Tongariro und dem Mount Ngauruhoe zu sehen ist. Mit einem Ausbruch habe ich nicht wirklich gerechnet, nur kurz spekuliert. Unten im Hotel wieder angekommen, meinte meine Kollegin Megan von der Rezeption, ob ich schon die neuesten News gehoert haette und da war mir klar, dass ich gerade die Aschewolke fotografiert habe. Leicht aufgeregt bin ich mit den Neuigkeiten zu Lisa gerannt, da sie immer noch beim Betten machen war. In den Nachrichten wurde auch gleich davon berichtet und ich habe sogar mit dem TV3 (einem TV-Sender wie RTL) telefoniert, da mein Manager denen erzaehlt hat, dass ich die Aschewolke gesehen habe. Die wollten wissen, wie ich mich gefuehlt habe, ob wir alle jetzt Angst haben und evakuiert werden. Ich meinte nur, dass ich gar nicht mit einem Ausrbuch gerechnet habe, als ich die Wolke gesehen habe und aufgeregt war ich nur, weil ich noch bessere Fotos haben wollte. Angst?! Nein, ueberhaupt nicht, da es so weit weg ist.
Mit zwei anderen Kollegen bin ich dann noch mitgefahren, um bessere Fotos zu ergattern, aber die Strasse war schon gesperrt… Alle Menschen, die das Tongariro Crossing an dem Tag gemacht hatten, wurden schnellstmoeglich mit den Shuttlebussen abgeholt. Einige von denen waren wohl voellig aufgeloest und meinten,dass es der schrecklichste Tag in deren Leben war und andere wiederum waren voellig aufgeregt und meinten, dass es der beste Tag in deren Leben war. Nun ist die beruehmte Tageswanderung, das Tongariro Crossing, erstmal gesperrt. Lisa und ich hoffen, dass wir naechste Woche diese Wanderung noch machen koennen. Ein TV-Team von TV3 hat die letzten 2 Tage bei uns im Hotel genaechtigt und auch ein Interview mit unserem Manager gefuehrt und das Telefon klingelte ununterbrochen in der Rezeption…
Unser Problem ist gar nicht der Mount Tongariro, sondern der Mount Ruapehu, denn er ist der gefaehrlichere und nahgelegenste Vulkan an Whakapapa Village. Fuer diesen wurde ja auch letzten Freitag schon eine Warnung ausgesprochen und aus einer verlaesslichen Quelle weiss ich, dass der Kratersee in den letzten Tagen an Temperatur verloren hat und das Wasser gesunken ist. Das wiederum bedeutet, dass weniger Masse Druck auf die Oeffnung auswirkt und bei einem leichten Erdbeben der Vulkan explodieren kann… Naja wir warten jetzt erstmal ab! So lange bin ich hier im Skotel ja auch nicht mehr. So ein Ausbruch koennte ja auch ganz interessant sein ;)

Montag sind Lisa und ich mittags zu einem Wasserfall gelaufen, wo viele Leute im Sommer herunterspringen, um eine Abkuehlung von der Hitze zu bekommen. Das ist mir jetzt allerdings noch zu kalt. Wenn die Sonne scheint, ist es wirklich schon richtig heiss und die Sonne knallt ordentlich, aber sobald Wolken aufziehen, wird es wieder frisch. Am spaeten Nachmittag sind wir noch mit dem Firmenwagen nach Taupo gefahren und haben den letzten Teil von Twilight im Kino gesehen. Viele werden jetzt sicher denken, “Oh mein Gott Twilight!”, aber wenn man erst einmal damit angefangen hat, muss man auch damit aufhoeren… In Taupo hat man richtig spueren koennen, dass der Fruehling im vollen Gang ist.

Dienstag hatte ich erst die Fruehschicht und dann abends auch wieder, aber Lisa und ich sind trotzdem noch eine 4 stuendige Wanderung gewandert, da Lisa noch einen freien Tag hatte und ich die Wanderung auch machen wollte. Vorher waren wir nochmal im Skigebiet oben und sind zur Mead Wall, welche auch als Kulisse fuer der Herr der Ringe diente. Ohne die Bearbeitung am Computer ist es allerdings nur eine Steinwand, aber mit ein wenig Fantasie erkennt man den Eingang zu Mordor… Dort oben fuehlt man sich nochmal ganz weit weg von allem anderen! Noch immer liegt etwas Schnee und damit wurde noch ein wenig gespielt :D
Nach der Wanderung war ich eigentlich schon fertig und dann war das Restaurant auch noch recht voll und ich alleine… Ich bin todmuede danach ins Bett gefallen, denn ich hab auch noch die Fruehschicht am Mittwoch von Jade uebernommen, da sie unbedingt zum Zahnarzt musste. Meine Beine habe ich abends ordentlich gespuert…

Mittwoch war dann der Vulkanausbruch und Donnerstag haben Lisa und ich, nachdem ich endlich mal wieder richtig ausschlafen konnte, nur eine kleine Wanderung gemacht und uns dann einen Milchshake gegoennt. Gestern Abend waren Lisa und ich dann zusammen im Restaurant, sowie die naechsten Tage auch wieder.

Heute haetten Lisa und ich das erste Mal so richtig zusammen ausschlafen koennen, wenn nicht um 8 Uhr der Feueralarm losgegangen waere und uns sehr unsanft aus dem Schlaf gerissen haette!!! Unglaublich! Natuerlich war es nur ein Fehlalarm, weil mal wieder jemandzu lange zu heiss geduscht hat… Gegen Mittag sind wir zusammen mit Megan nach Ohakune gefahren und haben dort einen leckeren Kaffee getrunken und sind durch die 3 Geschaefte geschlendert. Megan war auf der Suche nach Weihnachtsgeschenke fuer ihre Enkel,aber fuendig ist sie leider nicht geworden. So sind wir aber mal weg aus dem Hotel gekommen.
Gleich geht es wieder im Restaurant weiter mit dem Kellnern. So lange der Chefkoch keine schlechte Laune hat, macht es aber wirklich Spass und es ist immer kurz Zeit fuer ein Gespraech mit den Gaesten.

Ich wuensche euch allen ein schoenes Wochenende! Ich darf morgen mal um 5 Uhr aufstehen, da wir eine Gruppe im Hotel haben, welche um 6 Uhr schon fruehstuecken wollen… Das wird ein Spass!

Liebste Gruesse aus dem Tongariro National Park,
Eure Jenny


Samstag, 17. November 2012

Es brodelt!

HalliHallo meine Lieben,







Die Tage vergehen hier oben irgendwie so schnell. Wahrscheinlich weil ich ja auch noch nebenbei arbeite… Am meisten macht es mir im Restaurant Spass und da ist es auch irgendwie egal, wenn ich morgens so frueh aufstehen muss! Heute hab ich so die Nase gestrichen voll vom Betten machen! 6 Stunden nur Betten machen, Staub wischen und Staub saugen macht nicht ganz so viel Spass, aber es bringt Stunden und somit Geld.

So mal eben ein paar Worte zur Woche! Das Wetter ist gerade nicht so wirklich auf unserer Seite… Viel Regen und es ist kalt!
Montag hatte Lisa ihren freien Tag und nach meiner Fruehstueckschicht sind wir aufgebrochen zu den Tama Seen. Man laeuft knapp 2 ½ Stunden zu dem unteren See und auf dem Weg dahin hat uns noch ein Mann geraten, nicht zum oberen See zu wandern, da Lisa nicht die richtigen Schuhe dafuer getragen hat. Und als wir dann beim Unteren angekommen sind, haben wir auch gesehen warum. Die Tama Seen sind zwei von vielen Kraterseen hier oben und zum oberen See muss man auf der Kraterspitze des Unteren laufen. Also viel Geroell! Es hat zum Glueck nur einmal geregnet und dann kam noch die Sonne raus als wir eine kurze Rast beim unteren Tama See eingelegt haben. Die blaue Farbe des Sees wirkt einfach unwirklich, da drum herum nur Gestein und Geroell ist. Abends nach der Abendschicht bin ich todmuede ins Bett gefallen.

Dienstag hatten Lisa und ich zusammen die Fruehschicht, da wir 2 Gruppen, eine aus Israel und, wie kann es anders sein, eine aus Deutschland, im Hotel hatten. Danach ging es mit dem Housekeeping weiter. Aber dann war fuer mich erstmal eine kleine Pause angesagt. Mittwoch und Donnerstag hatte ich naemlich frei! Dienstag sind wir dann noch mit Simon, einem Kollegen, bis zum Ende der Strasse direkt ins Skigebiet gefahren. Und es lag Schnee! In der Nacht gab es in den hoeheren Lagen naemlich Neuschnee! Ja richtiges deutsches Novemberwetter haben wir im Moment hier. Wir haben uns eine kleine Schneeballschlacht geliefert und einen leckeren Milchshake getrunken. Abends sassen wir dann gemuetlich bei einem Glas Wein im Aufenthaltsraum der Mitarbeiter und haben TV geschaut. Denn nur da gibt es Sky und somit gute Filme!

Mittwoch hatte Lisa auch noch einen freien Tag und wir haben uns Simons Auto, ein kleiner Jeep, ausgeliehen und haben an dem Tag 600km zurueckgelegt. Es war soweit! Ich musste das erste Mal auf der linken Seite fahren!!! Es ist allerdings gar nicht so schlimm und man gewoehnt sich daran doch recht schnell. Zum Glueck war es aber ein Automatik, so konnte ich mich noch mehr auf die Strasse konzentrieren. ;) Lisa und ich haben uns mit dem Fahren immer abgewechsel, da wir beide so gern fahren. Erst sah es mit dem Wetter wieder gar nicht so gut aus, aber als wir den ersten Stopp in Whanganui gemacht haben, hat die Sonne geschien und es waren bestimmt 19 Grad. Weiter sind wir dann den Surf-Highway um den Mount Taranaki, der Vulkan der ganz nah am Meer ist, nach New Plymouth. Unterwegs haben wir noch ein paar Stopps am Strand eingelegt und am Cape Taranaki Leuchtturm. Die ganze Fahrt bis New Plymouth hat aufgrund der teilweise sehr beschraenkten Geschwindigkeit laenger als erwartet gedauert und so haben wir dort nur beim Chinesen etwas gegessen und waren kurz im Supermarkt einkaufen… Denn wir wollten den Forgotten World Highway zurueck fahren. Raus aus New Plymouth hat sich der Mount Taranaki nochmal in seiner vollkommenen Schoenheit im Sonnenuntergang gezeigt! Ein paar Kilometer haben wir noch im hellen auf dem Forgotten World Highway zurueckgelegt und dann die ganze Strecke leider im Dunkeln… Ich kenn die Strecke ja schon, aber Lisa nicht und so wirklich cool ist die Strasse nachts auch nicht besonders. So viele Kurven und kein Handynetz! Leider hab ich beim Fahren kein Opossum erwischt, denn die kleinen Tierchen gelten hier in Neuseeland ja als Pest. Um halb 12 Uhr waren wir dann endlich zurueck im Hotel

Mein freier Donnerstag ist ganz entspannt vorruebergegangen, denn es hat so gut wie den ganzen Tag geregnet… So wie es gestern und heute auch den ganzen Tag geregent hat… Das nervt ein wenig, aber gestern und heute war ich vom Housekeeping eh zu kaputt, um noch wandern zu gehen. Und jetzt nach der Abendschicht im Restaurant fall ich gleich auch nur noch ins Bett. Juhu und dann morgen um 6 Uhr aufstehen! =D

Ich weiss nicht wieviel in den deutschen Nachrichten berichtet wird, aber im neuseelaendischen Fernsehn wird gerade viel ueber den Mount Ruapehu, dem Vulkan gleich bei uns um die Ecke, berichtet. Seit gestern ist die Temperatur im Innern stark angestiegen und ein Ausbruch ist nicht auszuschliessen. Ihr braucht euch um mich aber keine Sorgen zu machen, denn das Hotel hat eine besonders sichere Lage. Und unser Zimmer im Erdgeschoss hat auch noch einen grossen Vorteil, denn falls der Vulkan ausbrechen sollte und Steine herausschleudert, ist unser Zimmer eines der Sichersten! ;) Natuerlich ist das Evakuierungssystem auch perfekt ausgearbeitet. Also kein Grund fuer Sorgen!!!!

Eine gute Nacht euch allen oder einen guten Morgen ;)

Ganz viele liebe Gruesse vom brodelnden Vulkan,
Eure Jenny

Samstag, 10. November 2012

Einzigartiger Arbeitsplatz





Kia Ora meine Lieben!

Wow! Es ist jetzt schon fast eine Woche vergangen, seitdem ich hier im Hotel lebe und arbeite. Es ist immer noch irgendwie nicht real, aber es macht mir total Spass! Mitten in einem National Park im hoechsten Hotel Neuseelands, dem Skotel Alpine Resort, auf 1142m zu wohnen, wo es ausser einem weiteren Hotel, einem Campingplatz, einem Pub, einem Café und dem Besucherinformationszentrum nichts gibt. Umgeben von 3 aktiven Vulkanen, von denen der Mount Tongariro erst im August ausgebrochen ist und noch immer Rauch aufsteigen laesst. Diesen kann man von Whakapapa (so heisst dieser Ort hier) aber nicht sehen, da der Mount Ngauruhoe davor steht. Dieser diente als Kulisse fuer den “Schicksalsberg” von “Herr der Ringe” und waehrend des Drehs hat auch ein Teil der Filmcrew in unserem Hotel gewohnt. Dann gibt es noch den Mount Ruapehu, welcher durch Eruptionen das klassiche Aussehen eines Vulkanes vor vielen tausenden von Jahren verloren hat. Dafuer kann man jetzt im Winter auf ihm Ski und Snowboard fahren. Leider wurde der Winterbetrieb 2 Wochen bevor wir ankamen geschlossen!

Beim Trampen letzte Woche Sonntag nach Palmerston North hatten Lisa und ich auch wieder richtiges Glueck. Petra (die Frau von der Farm) hat uns noch bis in den naechsten groesseren Ort gefahren und dort sogar noch auf dem Markt herumgefragt, ob jemand nach Palmerston North faehrt. Da hatten wir weniger Glueck, aber wir mussten nur 5 Minuten, diese leider im Regen, am Strassenrand Richtung Palmerston North warten, bis uns ein Vater mitgenommen hat, der seiner Tochter eines ihrer Pferde nach Palmerston North fahren wollte. Er hat uns sogar bis vor das Hostel gefahren. Was fuer ein Service! =)
Im Hostel waren wir so gut wie alleine und in der “Studentenstadt” Palmerston North war auch nicht wirklich was los. Lisa und ich waren abends allerdings noch im Kino, da wir diese Chance ergreifen wollten, bevor wir im Nichts sind. Wir haben uns den zweiten Teil von Taken, einem Aktionfilm, angeschaut und der war ok, aber nichts besonderes. Laut Lisa ist der 1. besser, den ich aber nicht kenne…

Montag haben wir dann um halb 12 Uhr den Naked-Bus nach Whakapapa mit einem Umstieg in Turangi genommen. Wir sind einmal im Osten am Tongariro National Park auf der Desert Road vorbei gefahren, um dann im Norden den Bus zu wechseln und im Westen des National Parks wieder Richtung Sueden zu fahren. Die Strecke war aber super! Die Desert Road (Abschnitt des Highway 1) sollte man definitiv einmal gefahren sein und wenn das Wetter dann noch mitspielt, bekommt man gigantische Blicke auf die Vulkane. In Whakapapa angekommen hat uns Wayne, der Manager des Hotels, abgeholt. Super nett, auch wenn es nur 700m zu Fuss gewesen waeren. =D
Wayne hat uns dann erstmal unser Zimmer und das Hotel gezeigt. Ich teile mir mit Lisa einen grossen Raum im Untergeschoss des Hotels und wir haben unser eigenes Bad, von dem man auch den Mount Ngauruhoe ein bisschen sehen kann. Um 17 Uhr gibt es fuer die Mitarbeiter immer Abendbrot und wir durften auch gleich um 17.30 Uhr unsere erste Schicht im Restaurant anfangen. Es hat alles gut geklappt! Die Atmosphaere zwischen den Kollegen ist auch sehr entspannt, nur ab und zu hat der Chefkoch einen etwas harschen Ton.
Das 3* Hotel ist ganz gemuetlich eingerichtet, hat eine Terrasse mit einen einzigartigen Blick auf Mount Ngauruhoe, eine kleine Bar mit Kamin und ein gutes Restaurant und der Chefkoch zaehlt zu einem der Besten in Neuseeland!

Ich verdiene mir mein Geld nun im Restaurant als Kellerin und als Zimmermaedchen und bekomme 14 NZD die Stunde. Es gibt einmal die Frueh- und Spaetschicht im Restaurant. Beim Fruehstueck-Schicht geht von 6.30 Uhr bis etwa 10 Uhr und die Abendschicht von 17.30 Uhr bis etwa 22 Uhr. Das Housekeeping ist dann von 9 Uhr bis ungefaehr 14 Uhr, je nachdem wieviel los ist. Im Betten machen bin ich jetzt richtig gut! =D Vom Wochenlohn gehen dann nur noch 75 NZD fuer das Zimmer und die Verpflegung ab, was aber super preiswert ist.

In der Freizeit geh ich viel wandern, mal mit Lisa und mal ohne, je nachdem wie es mit den Arbeitsstunden passt. Es macht total Spass hier die Gegend zu erkunden, da es einfach so anders aussieht. Die Vulkane wechseln auch immer ihr Gesicht! Lisa und ich wollen auch unbedingt das Tongariro Crossing zusammen machen. Dafuer warten wir aber einen perfekten Tag ab.

Die letzten Tage war es auch immer sonnig und fast wolkenfrei, sodass man auch in kurzen Sachen schon raus kann. Heute ist es allerdings bewoelkt und wieder kaelter. Es soll sogar in den naechsten Tagen schneien!!! Aber erstmal abwarten =D
Wir duerfen sogar das Firmenauto benutzten, allerdings wird es gerade noch von der lieben Jade, einer Kollegin, gebraucht, da ihr Auto in der Werkstatt ist. Sie hat vergessen die Handbremse anzuziehen und dann ist ihr Auto gegen einen Baum gekracht. Kann ja mal passieren =D

So ich werde nun mal meine Waesche waschen und dann ein bisschen entspannen bis meine Schicht spaeter wieder anfaengt.

Ganz viele liebe Gruesse,
Eure Jenny

Samstag, 3. November 2012

Farmleben

Moin moin meine Lieben!

Was für ein Abenteuer! Lisa und ich hatten richtiges Glück beim Trampen von Napier nach Carterton. Und wenn man nicht alleine ist, macht es viel mehr Spaß! Die erste, längste Strecke hat uns ein australisches älteres Ehepaar, welches von den Cook-Inseln stammte und vor Australien in Neuseeland lebte, und die ganze Zeit lief eine Cd mit typischer Musik von den Cook-Inseln. Sehr entspannend und es hat Lust auf Sonne und Strand gemacht. Dann ging es nach einer Kaffeepause in Woodville auf einer weniger befahrenen Straße weiter Richtung Süden. Wir mussten trotzdem nur 10-20 Minuten warten und mit zwei Anhaltern waren wir in Carterton, wo uns Petra, die Frau von der kleinen Farm, abgeholt hat. Die Farm haben wir über eine Internetseite namens Helpx gefunden und eigentlich ist es das gleiche, wie das hier sehr stark und bekannte Wwoofing, was für "Willing workers on organic farms" steht.

Dann ging es mitten ins nichts! Nur ein paar andere Farmen und viele Schafsweiden umgeben die kleine Farm von Petra, Gorden und der kleinen Rhian. Groß ist die Farm nicht, aber einige Schafe, Ziegen, 2 Schweine, 2 Rinder, viele Hühner, Enten, 5 Hunde und ein paar Katzen leben hier. Der große Schrecken hat uns allerdings im Haus erwartet. In punkto Sauberkeit und Ordentlichkeit hat es die Familie nicht. Das war die Woche schon eine Herausforderung, aber selbst daran gewöhnt man sich. Wir waren ja zum Glück viel draußen am Arbeiten und geschlafen haben wir auch nicht im Haus, sondern in einer alten Käsefabrik, was eigentlich nur eine sehr kalte umfunktionierte Scheune ist. Wäre ich hier alleine gewesen, dann hätte ich mich definitiv ein wenig gegruselt. Eine Toilette gab es für uns auch in der nächsten Scheune... Alles sehr gewöhnungsbedürftig!

Die Tage war es aber richtig schönes Wetter, teilweise schon zu heiß um im Garten zu arbeiten. Zuerst haben wir die Disteln aus der Hühnerwiese entfernt und dann haben wir die Auffahrt verschönert. Die Rasenkanten begradigt und ein Beet mit der Schale von Schokoladenbohnen angelegt, was gut aussieht und lecker riecht, aber nicht sehr gut dem Wind standhält... Es sind auch gleich am dritten Tag zwei kleine Ziegen zur Welt gekommen! Total süß!

Dann haben wir noch ein bisschen bei der Vorbereitung eines Schulevents von Rhian geholfen, welches gestern stattgefunden hat. Dort waren wir gestern auch und haben ein paar Stunden da verbracht. Es gab einige Verkaufsstände, Petra hat Pflanzen verkauft, Essensstände, Kuchen und Kaffee, 2 junge Bands und das große Highlight war die Auktion. Das ganze eingenommene Geld geht an die Schule und es ist wohl auch einiges zusammengekommen. Ich hätte auch niemals mit so vielen Besuchern gerechnet. Leider hat das Wetter genau gestern eine Sonnenpause eingelegt und es hat immer mal wieder geregnet. Lisa und mir wurde dann irgendwann langweilig und wir haben uns zu Fuß auf den Weg nach Hause gemacht, denn wir wollten etwas laufen, aber Petra hat uns dann nach 6km von 16km eingesammelt. Das war auch gut, denn es gab einen Regenguss und meine Schuhe waren pitschnass.
Dann gab es noch ein besonderes Erlebnis gestern. Wir haben 2 Schafe geschlachtet mit Gorden bei den Nachbarn!!! Ich hab es mir brutaler vorgestellt, aber es ging total. Lisa war allerdings mutiger und hat dem Schaf das Fell mit abgezogen. Lisa ist aber auch Krankenschwester und fand daher alles noch interessanter. Es war schon interessant, sowas einmal miterlebt zu haben, aber für einen schwachen Magen ist es nichts!
Danach sind wir noch in den Spa-Pool gehüpft, was total entspannend war! Das hätte ich jeden Abend gebrauchen können :-)

Achja und an einem heißen Tag sind Lisa und ich noch in einem Fluss schwimmen gegangen. Wir hatten es uns nur etwas schöner vorgestellt, denn wir mussten nachher auf Kieselsteinen liegen. Aber das Bad war erfrischend und die Strömung cool!

Lisa und ich reisen noch ein Stück weiter zusammen, denn wir haben einen Job in einem Hotel im Tongario National Park. Dafür wollen wir heute nach Palmerston North wieder trampen und von dort nehmen wir morgen den Bus nach Whakapapa. Ich bin schon sehr gespannt, wie es wird im Hotel zu wohnen und zu arbeiten! Mitten im nichts wieder, aber dafür direkt beim Drehort von Herr der Ringe am Schicksalsberg!

Ganz ganz ganz viele liebe Grüße,
Eure Jenny