Kia Ora meine Lieben,
Eine Woche ist schon
wieder vergangen und in den letzten Tagen haben Lisa und ich so viel
erlebt!
Letztes Wochenende
haben wir nicht viel neues gemacht. Am Samstag nur gearbeitet und
ausgeruht und am Sonntag haben wir nochmal die Wanderung zu den
Silica Rapids gemacht und uns dort gesonnt, bevor wir wieder abends
arbeiten mussten. Mittlerweile haben wir die meisten Wanderungen hier
doppelt und dreifach gemacht.
Montag haben wir
spontan von einer Kollegin das Auto bekommen, da sie den ganzen Tag
im Skotel beschaeftigt war und so sind wir nochmal nach Taupo
gefahren. Das war eine richtig gute Entscheidung, da das Wetter in
Whakapapa eher mittelmaessig war und in Taupo schoen warm und sonnig.
Ja, das Wetter in den Bergen ist oft anders! Diese Woche haben die
Temperaturen oft zwischen Sommer und Herbst gewechselt. In Taupo sind
wir in den Geschaeften bummeln gewesen und haben die Sonnenstrahlen
am See noch genossen, bevor wir abends wieder arbeiten mussten.
Dienstag war in
Whakapapa wieder Sommerwetter angesagt und da wir fuer Mittwoch eine
Mountainbiketour geplant hatten, haben wir Dienstagnachmittag nur in
der Sonne gelegen und uns gesonnt. =D Das muss ja auch mal sein! Aber
ohne guten Sonnenschutz sollte man sich hier nicht sonnen! Ach und
wir haben noch die seltenen und endemischen Blue Ducks (Blauen Enten)
mit 4 kleinen Babys im Whakapapanui Fluss gesehen. Diese Enten sind
sogar auf der 10 Dollar Note abgedruckt! Unbewusste hatten wir diese
Enten sogar schon letzte Woche bei einer anderen Wanderung gesehen.
Diese Enten zu Gesicht zu bekommen gilt als genauso besonders, wie
einen Kiwi zu sehen! ;)
Mittwoch hatten wir
beide einen fast freien Tag, denn Lisa musste abends doch noch im
Restaurant einspringen. Es ging dann frueh los, da wir um 9 Uhr in
National Park Village bei der Mountainbikeverleihstation sein
sollten. Unsere Kollegin Megan hat uns netterweise gefahren. Neben
Lisa und mir wollten noch zwei Maenner den Fishers Track fahren.
Natuerlich waren das nicht solche Anfaenger wie wir, aber das war uns
egal. Der Track fuehrt erst ueber eine Schotterstrasse einen Huegel
hinauf und dann ging es ueber privates Farmgelaende einen Feldweg auf
dem Kamm des Huegels weiter. Das war der schoenste Abschnitt!
Teilweise ging es neben dem Weg richtig steil hinunter und viele
Schlammloecher mussten wir durchqueren. Wir konnten weit ueber andere
gruene Huegel blicken und das Wetter war morgens auch noch nicht zu
heiss oder zu sonnig. Am Ende des Feldweges ging es dann auf einer
Schotterstrasse weiter bis zu einem Monument, wo uns der Mann von der
Verleihstation abgeholt hat. Insgesamt sind wir 28km gefahren, aber
zum Glueck ging es 95% bergab! Die kurzen Strecken bergauf waren mit
den schweren Mountainbikes auch schon anstrengend genug. Leider
wurden wir spaetestens gegen 12 Uhr beim Monument erwartet, sodas wir
keine laenger Picknikpause einlegen konnten. Das hatten Lisa und ich
uns doch etwas anders vorgestellt…
So waren wir gegen halb
1 Uhr schon wieder in National Park Village, viel zu frueh um nach
Whakapapa zurueck zu trampen. Daher haben wir in National Park
Village erstmal eine kleine Lunchpause eingelegt und uns ein grosses
Eis gegoennt. Mit dem Eis sind wir dann die Strasse zurueck nach
Whakapapa gelaufen. Fast wolkenfrei hat uns die Sonne ganz gut auf
den Kopf gestrahlt und uns auf sehr lustige Fotoaktionen gebracht.
Nach 10km kamen wir endlich an der Abzweigung nach Whakapapa an und
einen Kilometer weiter hat uns dann der liebe Garth vom Campingplatz
die letzten 5 Kilometer mitgenommen. Da waren wir dann doch ganz froh
mitgenommen zu werden, denn unsere erste Chance von unserem
Hausmeister Dennis gefahren zu werden, hatten wir noch abgelehnt, da
es zu frueh war. Den ganzen Weg hatten wir einen fantastischen Blick
auf alle 3 Vulkane und das war einfach genial! An solchen Tagen ist
es einfach traumhaft im National Park zu leben. Abends sind wir auch
relative frueh ins Bett, denn am Donnerstag war es endlich soweit!!!!
Gestern wurde naemlich
ein Teil des Tongariro Crossings wieder eroeffnet! Nach einer kurzen
Segnungszeremonie von einem Maori sind Lisa und ich mit bestimmt 200
anderen Wanderern aufgebrochen. Die erste Stunde war noch recht
stressig, da so viele Leute einem im Nacken sassen, aber dann hat es
sich etwas besser verteilt. Das Wetter war optimal fuer diese
Wanderung. Na gut, oben auf 1900 Meter beim Roten Krater, dem
Endpunkt der freigegebenen Strecke, hat der Wind mit 65km/h eiskalt
um unsere Nase geweht, aber wir waren bestens ausgestattet. Wir
hatten oft auch blauen Himmel und einfach gigantische Ausblicke bis
nach Taupo!
Angefangen hat die
Wanderung vom Parkplatz auf 1100m, wo wir mit dem Bus von ROAM
hingebracht worden sind (fuer Mitarbeiter kostenlos). Im suedlichen
Krater standen wir schon auf 1670m zwischen dem Ngauruhoe Vulkan und
dem Tongariro Vulkan. In dem Krater kam man sich etwas vor wie auf
dem Mond. Die beiden Highlights waren dann der Rote Krater und die
Emerald Seen, welche eine sehr helle blaugruene Farbe haben. Dort
haben wir dann eine Lunchpause gemacht und sind umgekehrt. Es war
wirklich schade, dass wir nicht das komplette Crossing machen
konnten, aber so haben wir immerhin den groessten Teil gemacht. Ich
haette auch gerne noch den Mount Ngauruhoe bezwungen, aber dort oben
waren Windgeschwindigkeiten von knapp 100km/h an dem Tag vorhergesagt
und uns wurde davon abgeraten. Unten beim Parkplatz haben wir dann
den ersten Shuttle um 15 Uhr gerade noch so geschafft. Wir sind also
insgesamt 5 ½ Stunden unterwegs gewesen, was eine recht gute Zeit
ist! =)
Der Tag war damit aber
noch lange nicht vorbei. Kurz haben wir uns ausruhen koennen, bevor
es abends um halb 7 Uhr auf zu einem Hoehlenabenteuer ging. Garth vom
Campingplatz hat uns naemlich von der Hoehle erzaehlt und wollte dort
unbedingt mit uns hinein. Megan ist auch noch mitgekommen und Steve
vom Campingplatz. So waren wir zu fuenft und der Jeep von Garth voll.
Garth hat uns schon vorgewarnt, dass wir nass und dreckig werden
wuerden und so war es auch! =D
Es hat verdammt viel
Spass gemacht durch das Hoehlensystem am Fuesse der Vulkane zu
kriechen. Gluehwuermchen haben sich dort auch versteckt und eine
kleine Pflanze hat es geschafft im Dunkeln zu ueberleben. Ich war
froh, dass Garth jedem von uns einen Helm gegeben hat, denn sonst
haette ich heute einige Beulen am Kopf. =D
Ungefaehr 1 ½ Stunden
waren wir dort unten und als wir wieder heraus kamen war es fast
dunkel draussen. Nach einen kuehlem Bier ging es zurueck. Danach war
dann aber auch Schluss an dem Tag! Voellig erschoepft sind wir ins
Bett gefallen.
Heute konnte ich zum
Glueck ausschlafen, aber musste dann mittags arbeiten, da eine Gruppe
von 25 Leuten bei uns zu Mittagessen wollte. Das hab ich nun auch
geschafft und heute Abend geht es weiter im Restaurant...
So ich werde mich nun
noch ein bisschen entspannen. Die naechsten 2 Tage werden noch
gearbeiten, also bis Sonntagabend und dann ist unsere Zeit hier im
Skotel vorbei. Montag bleiben Lisa und ich noch und Dienstagmorgen
werden wir frueh morgens um 7 Uhr abgeholt und brechen zu einer
3-taegigen Kanutour auf dem Whanganui Fluss auf! :) Darauf freuen wir
uns schon total!!! Danach geht die Reise weiter nach Wellington.
Eines noch
nebenbei…Fuer den Vulkan Ruapehu besteht weiterhin eine hohe
Warnung fuer einen Ausbruch. Ich bin gespannt, ob wir den Ausbruch
noch mitbekommen!
Bis bald und viele
liebe Gruesse aus Whakapapa,
Eure Jenny